Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Studentenwerke und Ministerium einigen sich auf schnelle Hilfe für Studierende und Wissenschaftler*innen aus der Ukraine / Ministerium stellt 500.000 Euro bereit
Die Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Studentenwerke und das Wissenschaftsministerium des Landes Brandenburg sind sich einig:
„Wissenschaft und Forschung bauen Brücken, über Grenzen, Nationen, Kulturen, Religionen hinweg. Wissenschaft und Forschung stehen für Wahrhaftigkeit und Aufklärung, für Austausch und Begegnung, für die gemeinsame Suche nach Lösungen für drängende globale Herausforderungen. Und sie gedeihen nur in Frieden und Freiheit.
Der Angriff auf die Ukraine ist ein Verbrechen. Russland hat völkerrechtswidrig ein freies und souveränes Land überfallen. Wir sind deswegen in tiefer Sorge. Diese durch nichts und niemanden zu rechtfertigende Aggression trifft die ganze Bevölkerung, sie trifft Männer, Frauen und Kinder. Und sie trifft auch Studierende und Forschende, Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Unsere volle Solidarität und Unterstützung gilt der Ukraine und den Ukrainerinnen und Ukrainern. Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Studentenwerke und Wissenschaftsministerium werden ihre bereits begonnene Hilfe ausweiten und eine Brücke für bedrohte Wissenschaftler*innen, Studierende und ihre Angehörigen aus der Ukraine nach Brandenburg bauen. Wir helfen ihnen bei der Suche nach Studienplätzen, Arbeitsplätzen und Jobs in der Wissenschaft, Unterkünften, Sprachkursen und psychosozialer Betreuung. Uns ist dabei wichtig: Wir wollen nicht nur Übergangsjobs vermitteln – wir wollen geflüchteten Studierenden und Forschenden eine Perspektive in der Wissenschaft geben. Dafür werden wir eine landesweite Plattform zur Vernetzung unserer Hilfsangebote der Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen schaffen. Und wir wollen nicht nur Betten bereitstellen, wir wollen auch die wissenschaftliche Kompetenz der Einrichtungen in Bezug auf Osteuropa nutzen. Brandenburg ist das einzige Bundesland mit Ukrainistik-Lehrstühlen – einmal an der Universität Potsdam und einmal an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Gleichzeitig wollen wir die bereits bestehenden Verbindungen nach Mittel- und Osteuropa ausbauen. Gerade jetzt sind Kooperationen mit und Kontakte zu polnischen, slowakischen, tschechischen und baltischen Akademien der Wissenschaften wichtiger denn je. Das Brandenburger Wissenschaftsministerium stellt kurzfristig zusätzliche Mittel in Höhe von bis zu 500.000 Euro bereit, um die Wissenschaftseinrichtungen bei ihren Hilfsangeboten unbürokratisch zu unterstützen.“
Die offiziellen wissenschaftlichen Beziehungen zu Russland werden ausgesetzt. Alle Einrichtungen überprüfen kritisch ihre bestehenden Beziehungen zu Wissenschaftseinrichtungen in der Russischen Föderation und in Belarus und setzen diese – soweit menschlich und völkerrechtlich vertretbar – aus. Das betrifft unter anderem offizielle Kooperationen, gemeinsame Forschungsprojekte und Veranstaltungen, die Bereitstellung von finanziellen Mitteln, den Zugriff auf und die Nutzung von Forschungsergebnissen. Neue Kooperationsvorhaben werden nicht begonnen. Aber dass Menschenrechte, Freiheit und Frieden Grundlagen von Wissenschaft und Forschung sind, muss mehr sein als Rhetorik. Umso mehr anerkennen wir den Mut von mehr als 4.000 Wissenschaftler*innen, die in einem offenen Brief Wladimir Putins Angriffskrieg kategorisch ablehnen. Deswegen wird es auch weiterhin bilaterale Kontakte zu systemkritischen Wissenschaftler*innen geben – soweit möglich und ohne diese zu gefährden.“
Unterzeichner*innen:
- Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
- Prof. Oliver Günther, Ph.D., Präsident der Universität Potsdam
- Prof. Dr. Gesine Grande, Präsidentin der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg
- Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
- Prof. Dr. Susanne Stürmer, Präsidentin der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
- Prof. Dr. Eva Schmitt-Rodermund, Fachhochschule Potsdam
- Prof. Dr. Ulrike Tippe, Präsidentin der Technischen Hochschule Wildau
- Prof. Dr. Andreas Wilms, Präsident der Technischen Hochschule Brandenburg
- Prof. Dr. Matthias Barth, Präsident der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
- Peter Heiß, Geschäftsführer des Studentenwerks Potsdam
- Monique Zweig, Geschäftsführerin des Studentenwerks Frankfurt (Oder)
- Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Markschies, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW)
- Prof. Dr. Alexander Böker, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP, Potsdam
- Dr. Eva Ehrentreich-Förster, stellvertretende Leiterin des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie, Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse, Potsdam
- Prof. Dr. Mario Ragwitz, Direktor der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, Cottbus
- Prof. Dr. Harald Schenk, Geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS, Dresden/Cottbus
- Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung
- Prof. Dr. Niels Hovius, Wissenschaftlicher Vorstand (komm.) des Helmholtz-Zentrums – Deutsches GeoForschungsZentrum Potsdam
- Prof. Dr. Matthias Steinmetz, Wissenschaftlicher Vorstand und Direktor des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP)
- Prof. Dr. Barbara Sturm, Wissenschaftliche Direktorin des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB), Potsdam
- Prof. Dr. Frank Ewert, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Müncheberg
- Martin Jank, Administrativer Direktor des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Müncheberg
- Prof. Dr. Frank Bösch, Direktor, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF), Potsdam
- Prof. Dr. Eckhard George, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ), Großbeeren
- Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
- Prof. Dr. Christian Stegmann, DESY-Direktor für Astroteilchenphysik und Leiter des DESY-Standorts Zeuthen
- Prof. Dr. Tilman Grune & Dr. Birgit Schröder-Smeibidl, Vorstand des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung, Potsdam-Rehbrücke
- Prof. Dr. Oliver Ibert, Direktor des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS), Erkner
- Prof. Dr. Gerhard Kahmen & Nicolas Hübener, Geschäftsführung der IHP GmbH, Leibniz-Institut für Innovative Mikroelektronik, Frankfurt (Oder)
- Prof. Dr. Masaru Shibata, Stellvertretender Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut), Potsdam
- Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Fratzl, Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam
- Prof. Dr. Ralph Bock, Direktor des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie, Potsdam
- Prof. Dr. Mark Lawrence, Geschäftsführender Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS), Potsdam
- Prof. Dr. Ortwin Renn, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS), Potsdam
- Jakob Meyer, Administrativer Direktor des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS), Potsdam
Einzelne Zitate
Wissenschafts- und Forschungsministerin Dr. Manja Schüle:
„Der Angriff auf die Ukraine ist ein Verbrechen – und er betrifft uns alle. Unter Beschuss sind auch unsere Demokratie, die Menschenrechte und die Freiheit der Wissenschaft. Ich bin den Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Studentenwerken dankbar für ihre außerordentlich große Hilfsbereitschaft. Sie sind seit Tag 1 dabei, direkt und konkret zu helfen: Sie sammeln Spenden, holen Ukrainerinnen und Ukrainer an den Grenzen ab, stellen Unterkünfte bereit und beraten alle, die nicht zurück können. Ich bin froh, dass wir uns darauf verständigt haben, diese Hilfen gemeinsam deutlich auszuweiten. In dieser größten Bedrohung unserer Welt und unserer Werte seit dem Zweiten Weltkrieg geht es darum, zusammenzustehen. Wir stehen bereit. Wir stehen zur Ukraine.“
Prof. Dr. Gesine Grande, Präsidentin der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg:
„Als Universität setzen wir uns mit all unserer Kraft in Wissenschaft, Lehre und unserem Universitätsleben für Weltoffenheit, streitbaren Diskurs und Respekt vor unterschiedlichen Traditionen, Kulturen und ethischen und moralischen Grundwerten ein. Wir sind schockiert und tief betroffen von der Invasion Russlands in die Ukraine. Wir verurteilen diese völkerrechtswidrige Aggression und sind mit größter Sorge und Solidarität bei den Bürger*innen der Ukraine.“
Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder):
„Als Europa-Universität Viadrina verurteilen wir den Angriff der russischen Führung auf die Ukraine aufs Schärfste. Wir stehen solidarisch an der Seite unserer rund 150 ukrainischen Studierenden und Mitarbeitenden, unserer Partnerinnen und Partner aus und in der Ukraine. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit langjähriger Ukraine-Kompetenz tragen mit ihren Analysen zur Aufklärung bei und ordnen das Geschehen ein. Ukrainische Studierende und Forschende an unserer Universität erheben ihre Stimme, und wir unterstützen sie dabei mit Mediengesprächen und in online-Veranstaltungen. Für die ankommenden ukrainischen Geflüchteten erweitern wir unser Angebot zur Vorbereitung auf das Studium, bieten Studienplätze und organisieren Unterkünfte. Als internationale Universität stehen wir solidarisch ein für die demokratische Selbstbestimmung der Ukraine und Frieden in Europa.“ Weitere Informationen: www.europa-uni.de/ukraine
Prof. Dr. Susanne Stürmer, Präsidentin der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF:
„Die Betroffenheit und konkrete Hilfsbereitschaft in der Filmuniversität sind groß. Umso wichtiger zu sehen, dass wir dieses Engagement mit den übrigen Brandenburger Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen teilen und vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur unterstützt werden – um gemeinsam unseren Mitmenschen in der Ukraine in ihrer verzweifelten Lage zu helfen.“
Prof. Dr. Eva Schmitt-Rodermund, Fachhochschule Potsdam:
„Die Geschehnisse in der Ukraine erfüllen uns Hochschulen mit höchster Sorge. Frieden, Freiheit und Demokratie sind die Grundlagen für Bildung und Wissenschaft. Verfolgte und Flüchtende können mit unserer umfassenden Unterstützung rechnen.“
Prof. Dr. Matthias Barth, Präsident der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde:
„Der Angriffskrieg auf die Ukraine bricht nicht nur eklatant das Völkerrecht, sondern berührt elementare Werte der Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung, auf denen die Freiheit in der Wissenschaft und Kooperationen fußen. Die HNEE verbindet mit der Ukraine seit etwa 15 Jahren eine große Verbundenheit durch zahlreiche Kooperationen in Lehre und Forschung. Unsere ganze Solidarität gilt in dieser schweren Zeit allen ukrainischen Bürger*innen, unseren Freunden und Partner*innen vor Ort. Mit großer Dankbarkeit nehme ich ein großes Mitgefühl und eine ebenso große und entschlossene Hilfsbereitschaft unserer Hochschulmitglieder und zahlreicher Eberswalder Bürger*innen wahr.“
Peter Heiß, Geschäftsführer des Studentenwerks Potsdam und Landessprecher der beiden Studentenwerke in Brandenburg:
„Unsere Gedanken sind mit den Menschen in der Ukraine, deren Leben von einem auf den anderen Tag ein anderes ist. Mit aller Kraft unterstützen wir Studierende aus der Ukraine sowie alle Studierenden, die unter diesem Krieg Not leiden. Unser Handeln richtet sich an gelebter Solidarität aus, niedrigschwellig und ohne viel Bürokratie: Finanzielle Unterstützung, ein Dach über dem Kopf und auch psychologische Beratung – wir werden Wege finden, um zu helfen und sind in dieser schweren Zeit für die Studierenden da!“
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Markschies, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW):
„Angesichts der furchtbaren Verbrechen, die die deutsche Wissenschaft – darunter auch Mitglieder der Akademie – im Zweiten Weltkrieg gegenüber dem Volk der Ukraine geplant und begangen hat, fühlen wir uns besonders verpflichtet, der Ukraine in tätiger Solidarität bei der Abwehr des völkerrechtswidrigen, barbarischen russischen Angriffs beizustehen. Dazu sind wir mit der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine in engem Kontakt. Wir werden gemeinsam mit ihr und mit unseren polnischen, slowakischen, tschechischen und baltischen Schwesterakademien und den einschlägigen Brandenburger Akteuren ein Netzwerk junger Wissenschaftler:innen organisieren, in dem die Kompetenz zur Region und zu transregionalen Fragestellungen gebündelt wird. Im Rahmen dieses Netzwerks soll auch bedrohten ukrainischen Wissenschaftler:innen Schutz und ein sicherer Aufenthalt an der BBAW geboten werden. Dazu arbeiten wir auch mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien und Schwesterakademien in Südosteuropa zusammen. Eine stabile europäische Friedensordnung wird es nur in einem geeinten Europa geben; das Netzwerk der Akademien mit seinen Stipendien und Fellowships ist ein nachhaltiger Beitrag dazu. Die BBAW wird selbstverständlich in diesem Rahmen auch die bedrohten belorussischen und russischen Wissenschaftler:innen unterstützen, die gegen den verbrecherischen Krieg und das System, das ihn führt, protestieren und an die russische Wissenschaft appellieren, den Weg in die Zukunft gemeinsam mit den europäischen Staaten zu suchen. Im Augenblick gilt aber vor allem: #StandwithUkraine.“
Prof. Dr. Mario Ragwitz, Direktor des Fraunhofer IEG, Cottbus:
„Demokratie, Frieden, Freiheit und Menschenwürde sind das Fundament guter Wissenschaft und Forschung. Wir sind schockiert, mit welcher Wucht der Krieg von Russland nach Europa zurückgebracht wurde. Und wir sind betroffen, wie unseren Kolleginnen und Kollegen im Bereich der Wissenschaft und Forschung in der Ukraine nicht nur die professionelle Basis entzogen ist, sondern wie viele Menschen nun zur Flucht gezwungen sind, um Leib und Leben zu retten. Als Fraunhofer IEG, als Forschende an den klimaneutralen Energiesystemen der Zukunft, wollen wir das uns Mögliche tun, um diesen Menschen wieder eine Zukunftsperspektive zu geben und einen wissenschaftlichen Neustart in Brandenburg zu ermöglichen.“
Prof. Dr. Matthias Steinmetz, Wissenschaftlicher Vorstand und Direktor des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP):
„Unser Mitgefühl gilt allen Ukrainerinnen und Ukrainern und insbesondere unseren Kolleginnen und Kollegen, die von einem Tag auf den andern aus ihrem gewohnten Leben gerissen wurden und nun unglaubliches Leid erfahren müssen. Gleichzeitig gilt unsere Hochachtung den mehr als 4.000 russischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich namentlich gegen den kriegerischen Wahnsinn ihrer Staatsführung stellen. Sie sind und bleiben Kolleginnen und Kollegen, und wir werden sie unterstützen, wo immer sich uns eine Möglichkeit bietet.“
Prof. Dr. Frank Bösch, Direktor, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF):
„Das ZZF ist vielen Wissenschaftler*innen aus der Ukraine und Russland eng verbunden und steht an der Seite aller Menschen, die sich gegen diesen Krieg aussprechen. Wir verurteilen nicht nur den völkerrechtswidrigen russischen Einmarsch in die Ukraine, sondern weisen als Historiker*innen auch Putins Geschichtsklitterung entschieden zurück, die diesen Krieg zu legitimieren versucht. Die Osteuropa-Expert*innen des ZZF bieten Lehrenden in Bildungseinrichtungen Gespräche zu den Hintergründen an und versuchen, über die Medien dazu aufzuklären. Für unsere Kolleg*innen aus den betroffenen Regionen bemühen wir uns um Stipendien und bitten die Politik dringend um Unterstützung hierfür.“
Prof. Dr. Mark Lawrence, Geschäftsführender Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS):
„Die Menschen in der Ukraine haben unsere volle Solidarität. Wir sind dankbar dafür, dass das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur den geflüchteten Menschen breite Unterstützung anbietet. Wir werden tun, was in unserer Macht steht, um hier mit zu helfen. Vor allem hoffe ich, dass der Grund dieser Flucht – die nicht zu rechtfertigende und menschenverachtende Invasion in der Ukraine – bald gestoppt wird.“
Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung:
„Wir haben tiefes Mitgefühl für alle Menschen, die von dem Krieg in der Ukraine direkt und indirekt betroffen sind und für alle, die Repressionen in Russland und Belarus ausgesetzt sind, weil sie gegen ihre Regierungen und den Krieg demonstrieren. Wissenschaft bildet Brücken zwischen Völkern, selbst in Zeiten schwerer politischer Krisen und Krieg. Diese Brücken wollen wir jetzt nutzen, um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Ukraine in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Polar- und Meeresforschung, unsere Forschung zu Klimafolgen und Umweltproblemen können wir nur über Ländergrenzen hinweg denken und bearbeiten.“
Prof. Dr. Gerhard Kahmen & Nicolas Hübener, Geschäftsführung der IHP GmbH, Leibniz-Institut für Innovative Mikroelektronik, Frankfurt (Oder):
„Ein Schlüsselfaktor für unsere erfolgreiche Forschung ist das enge und weltweite Zusammenwirken von Menschen unterschiedlicher Nationen, Herkunft und Kulturen. Wir sehen uns und unsere Mitarbeitenden als internationale Botschafter, die durch aktive Handlungen belegen, dass Lösungen zu den großen gesellschaftlichen Aufgabenstellungen nur in Kooperation und nicht in Konfrontation entstehen können.“